Guy Lachappelle Familie

Guy Lachappelle Familie:- Der Job eines Headhunters ist nicht immer einfach. Als Guy Lachappelle hörte, dass der Zürcher Personalvermittler Guido Schilling einen neuen Raiffeisen-Präsidenten suchte, ging er direkt zum Chef der Basler Kantonalbank – er wusste, dass Lachappelle Schilling bereits ein Mandat erteilt hatte. Für die drittgrösste Kantonalbank hatte er bereits zwei Strategieprozesse absolviert, und die Bank ist operativ auf einem guten Weg – der 57-jährige Basler wusste, dass er eine VR-Karriere einschlagen wollte.
Das Raiffeisen-Verwaltungsratspräsidium Lachappelle endet im Juli. Für einen reibungslosen Übergang stehe er weiterhin zur Verfügung, teilte die Bankengruppe mit.
Seine Amtsgeschäfte werden von Vizepräsident Pascal Gantenbein übernommen, bis zur nächsten Generalversammlung. Gantenbein hatte die Verwaltung bereits beim Ausscheiden von Johannes Rüegg-Stürm übernommen. Lachappelle blieb in seiner Position als Raiffeisen-Präsident standhaft. Er hielt sein Privat- und Geschäftsleben auseinander und bezahlte seine eigenen Berater.
Lachappelle entschuldigte sich bei seiner Familie sowie bei den betroffenen Unternehmen. Er und seine Frau seien nun «ein starkes Team».

Beruflich kann er seinen Job und seinen Ruf verlieren. Aber seine Ex-Freundin könne seine Familie nicht zerstören, sagte Lachappelle leise. Er kündigte seinen Rücktritt bei seinen anderen Arbeitgebern und aus der Finanzbranche an.
Er stieg schnell an die Spitze der Shortlist von drei Kandidaten. Trotzdem kam seine Nominierung überraschend: Sein Name war in den Rätselraten noch nie erwähnt worden.
Er hat sie gleich zweimal überzeugt: Sein bescheidenes Äußeres täuscht über seine Erziehung als Sohn eines Wirte-Ehepaars in Kleinbasel. Und seine Sanitärerfahrung: Der Vermögensdiebstahl der ASE, der US-Steuerstreit und die Manipulation von Genussscheinen wurden bei der BKB im Stillen gelöst. Sein größter Fehler: Lachappelle kann schmelzen.
Michael Douglas und Glenn Close haben im Film “Fatal Attraction” vor 34 Jahren aus einer Liebesetage ein Drama auf Leben und Tod gemacht. Kein Chillen im Thriller.
Im Fall von Raiffeisen-Chef Guy Lachappelle endete eine Liebesaffäre tragisch – nicht tödlich, aber schnell in die Leere eines Top-Managers.

Lachappelle fehlte die Kontrolle. Aber was treibt sie an? Die Frage stellt sich, weil der Basler Topmann seit Dienstag tot ist, seine Ex-Freundin ihn aber am Leben hält.