Theodor Wonja Michael Alter

Theodor Wonja Michael Alter
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Theodor Wonja Michael Alter:- Michael starb am 19. Oktober 2019 in Köln im Alter von 96 Jahren. Am 15. Januar 1925 in Berlin starb er am 19. Oktober 2019 in Köln. Er ist ein deutscher Journalist und Schauspieler, der häufig über seine Erfahrungen als Kriegsgefangener in NS-Zwangsarbeitslagern während des Zweiten Weltkriegs spricht. Theodor Wonja Michael wurde als jüngster Sohn des kamerunischen Kolonialmigranten Theophilius Wonja Michael und der deutschen Kolonialmigrantin Martha (geb. Wegner) geboren. James, Juliana und Christiana waren seine Geschwister. Michaels Vater arbeitete in Menschenzoos, wo sein Sohn ebenfalls stereotyp afrikanisch aussehen musste.

Als seine Mutter 1926 starb, wurde er von Pflegeeltern, die einen Menschenzoo führten, als Halbwaise aufgezogen und dort ab 1927, mit zwei Jahren, als Statist ausgebeutet. 1934 starb sein Vater und die Geschwister wurden getrennt. Obwohl er 1939 die Volksschule abschloss, konnte er sein Studium aufgrund der Nürnberger Rassegesetze nicht fortsetzen.

Theodor Wonja Michael Alter
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Am 15. Januar 1925 wurde Theodor Wonja Michael in Berlin als Sohn eines kamerunischen Vaters und einer gebürtigen deutschen Mutter geboren. Eine Berufsausbildung nach der Grundschule wurde ihm aufgrund der diskriminierenden Nürnberger Gesetze verweigert. Stattdessen ging er der Schauspielerei nach, wurde aber im Alter von 18 Jahren in ein Zwangsarbeitslager gebracht.

Wonja Theodor Michael begann seine Karriere als Portier in einem Berliner Hotel, wurde aber entlassen, nachdem sich ein Gast über seinen Hautton beschwert hatte. Sein deutscher Pass wurde ihm entzogen und damit staatenlos. Aufgrund seiner Hautfarbe wurde er nicht zur Wehrmacht eingezogen. Er verdiente sich als Zirkusartist und als Statist in den Kolonialfilmen der UFA.

Bis 1942 drehte Theodor Wonja Michael für das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda rund 100 Kolonialfilme, die die deutsche Kolonialzeit verherrlichten. Die Filme wurden in Deutschland mit schwarzen Darstellern gedreht und boten schwarzen Deutschen und afrikanischen Migranten Beschäftigung und Sicherheit vor Verfolgung. Außerdem wurden Kriegsgefangene eingesetzt. Über den Zweck der Filme war Theodor Wonja Michael eindeutig: „Wir waren die notwendigen Mauren. Das war für uns eine Überlebensfrage“. Außerdem trat er als Statist im Film Münchhausen (mit Hans Albers und anderen) auf.

Theodor Wonja Michael Alter
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Nach 1945 arbeitete Theodor Wonja Michael als Zivilangestellter für US-Besatzungssoldaten und begann als Schauspieler. Er machte sein Abitur und studierte Politik- und Wirtschaftswissenschaften in Hamburg und Paris. Ralf Dahrendorf war einer seiner akademischen Lehrer. Anschließend arbeitete er als Journalist und wurde schließlich Chefredakteur des Magazins Afrika Bulletin. Trotz seines Mangels an akademischen Kenntnissen über Afrika wurde er als Experte eingeladen. In den 1960er Jahren schloss er sich seinen Geschwistern Juliana und James wieder an.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs absolvierte Theodor Wonja Michael ein Masterstudium der Politikwissenschaft. Er verfolgte eine journalistische Karriere, gründete und redigierte die Publikation “Afrika-Bulletin”. 1971 willigte er ein, seine Erfahrungen in Afrikaangelegenheiten dem Bundesnachrichtendienst zur Verfügung zu stellen, wo er als Geheimagent arbeitete und 1987 als Direktor in den Ruhestand ging und offene Öffnungen für andere Schwarze Deutsche. Schließlich kehrte er zum Schauspiel zurück und etablierte sich als einer der bekanntesten Shakespeare-Schauspieler Deutschlands.

2013 schrieb Theodor Wonja Michael seine Autobiografie Deutsch sein und schwarz dazu. Der Titel des Buches lautet Erinnerungen eines Afro-Deutschen, was übersetzt Schwarzdeutsch bedeutet: Ein afro-deutsches Leben im zwanzigsten Jahrhundert, und hat seitdem zahlreiche Fernsehauftritte gemacht. Michael trat gegen rassistische Vorurteile im heutigen Deutschland auf und drängte auf rechtlichen Schutz gegen Diskriminierung aufgrund der Rasse. 2018 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz für seine Arbeit als moderner Historiker verliehen.