Polo Hofer Wikipedia

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Polo Hofer Wikipedia:- Polo Hofer, der am 16. März 1945 in Interlaken geboren wurde und am 22. Juli 2017 in Oberhofen am Thunersee verstarb, war ein Pionier des Schweizer Mundart-Rocks und erfreute sich mit Singles wie “Kiosk” und “Rote Wy” anhaltender Beliebtheit. Neben seiner Tätigkeit als Musiker war Polo auch Dichter, Maler und Schauspieler.

Er war das Synonym für die Sonnenbrille, den Rebellen von nebenan und den ständigen Humor. Polo Hofer war ein belesener, tiefgründiger und kritischer Diskussionspartner für jeden, der ihn zur rechten Zeit erwischte. Zeit seines Lebens war er als “Polo National” bekannt. Er nahm 18 Musik-CDs auf und schuf rund 350 Lieder. Bis zu seinem Tod verfasste er auch Gedichte und Romane, spielte in Schweizer Filmen mit und ging als Sänger auf Tournee.

Hanery Amman (Klavier) und Polo Hofer (Gesang, Texte) gründeten 1971 zusammen mit Jürg Werren (Gitarren), Sami Jungs (Bass) und Hans Jungs (Schlagzeug) die Popgruppe Rumpelstilz. (Schlagzeug). Kurz nach der Gründung wurde Küre Güdel durch René “Schifer” Schafer ersetzt, und ein halbes Jahr später wurde Jürg Werren durch René “Schifer” Schafer ersetzt. Die erste Single Warehuus Blues (Schweizerdeutsch für “Kaufhausblues”) wurde 1973 veröffentlicht und war weniger populär als die Version von 1975, die die erfolgreichste war.

Ob Polo Hofer sich dessen bewusst ist oder nicht, er besitzt eine immense innere Kraft. Diese latente Kraft wurde ihm in die Wiege gelegt, doch war er sich ihrer auf einer gewissen Ebene bewusst. Schon früh zeigte sich diese Kraft in Polo National als Unbeholfenheit und Unbehagen. Hofers Selbstwahrnehmung war immer widersprüchlich: Einerseits erkannte er seine Besonderheit und sein Potenzial, andererseits fühlte er sich vielleicht unsicher und vielleicht sogar minderwertig.

Sobald Polo National sein volles Potenzial erreicht hat, gibt es mehrere psychologische und geistige Hindernisse zu überwinden. Polo Hofer kann hochmütig und snobistisch sein. Er könnte zu der Überzeugung gelangen, dass sein Urteil unfehlbar ist und dass der Rat und die Unterstützung anderer überflüssig sind. Hofer kann versuchen, die vollständige Kontrolle über ein bestimmtes Unternehmen zu erlangen. Diese schädliche und egoistische Haltung erstreckt sich gelegentlich auch auf seine Familienmitglieder, die er zu kontrollieren versucht.

Vor einem halben Jahr begleitete das SRF Hofer für den neuen Dokumentarfilm “Rhythmus, Rausch und Limelight”. Zum Vergnügen legt er sich im Sargstudio seiner zweiten Frau Alice auf einen Weidenschrein (52). “Ein realistisches Gefühl”, behauptet Polo. Immerhin sei er “viermal vom Teufelskarren gefallen”.

Polo Hofer Wikipedia:- 16. März 1945 – 22. Juli 2017

Einmal hatte der “Alperose”-Sänger Herzprobleme, dann eine gereizte Bauchspeicheldrüse, und schließlich musste ein Stimmbandtumor entfernt werden. Und wegen eines Magenleidens war er im Jahr zuvor plötzlich sprach- und bewegungsunfähig. Polo sagt: “Ich habe nur überlebt, weil Alice sofort den Krankenwagen gerufen hat.”

Zum fünften Todestag des kultigen Berner Mundartrockers sendet SRF am Samstagabend die Sendung “100 Prozent Schweizer Musik – Polo Hofer & Friends”, die anlässlich seines 70. Geburtstags aufgezeichnet wurde. Die Schweizer Musikgrössen Stefanie Heinzmann, Sina, Jaël, Knackeboul und Büne Huber adaptieren die Klassiker von Polo Hofer. Als unerwarteter Gast bewegt kein Geringerer als Stephan Eicher Polo Hofer und seine Mitstreiter.

Hofer ist es zu verdanken, dass in den frühen 1970er Jahren Schlager in schweizerdeutschem Dialekt gesungen wurden. Bis dahin hatten Schweizer Pop- und Rockbands vor allem amerikanische und britische Künstler nachgeahmt. Der “Warehuus-Blues”, sein erstes Lied in Mundart mit seiner Band Rumpelstilz, wurde wesentlich von Bob Dylans “Just Like Tom Thumb’s Blues” beeinflusst.

“Tschüss, Zahm, es ist schön und gsy!” Mit diesem Satz verabschiedete sich Polo Hofer in seinem offiziellen Nachruf von der Welt. Ein passender Satz, unabhängig davon, ob er von Polo selbst stammt. Bei allem Enthusiasmus und aller Ernsthaftigkeit war der exzentrische Musiker dem Leben immer gelassen begegnet und blickte nun ohne Angst in die Zukunft, was immer sie auch bringen mag. “Ich habe keine Angst vor dem Tod”, sagte er in einem seiner letzten Interviews, “ich habe Hunger…”.

In den 1960er Jahren debütierte der Berner als singender Schlagzeuger in einer Soul-Band, ein Jahrzehnt später hatte er grossen Erfolg: Mit der Band Rumpelstilz und dem Klassiker “Kiosk” ebnete er dem Mundart-Rock den Weg. Er war der erste, der bewies, dass schweizerdeutsche Texte in der Hitparade aufsteigen können. Was für uns heute selbstverständlich ist, war damals ein absolutes Novum. Und Polo Hofer blieb für den Rest seines Lebens der anerkannte Experte für Mundartrock. Die Schmetterband und Polo’s Schmetterding wurden von ihm ins Leben gerufen.

Von 1984 bis 2003 war Hofer mit der Schmetterband unterwegs. Bekanntheit erlangte er zunächst mit dem Song “Stop Aids”, den er zusammen mit Hans-Peter Brüggemann und Markus Kühne für die gleichnamige Kampagne des Bundesamts für Gesundheit geschrieben hat. Es folgten Lieder wie “In Memphis”, eine berndeutsche Version von “Walking in Memphis” von Marc Cohn, und “Alperose”.

Im Alter von 21 Jahren heiratet Polo 1966 zum ersten Mal. Aus der Verbindung mit Trudi hat er einen Stiefsohn. Seine langjährige Partnerin Isabelle Hediger verstarb 1996 im Alter von 36 Jahren an Krebs. Der Musiker pflegte sie bis zu ihrem Tod eineinhalb Jahre später. 1997 lernte Polo seine große Liebe, die Künstlerin Alice, kennen. Sie heirateten 2004 und zogen nach Oberhofen am Thunersee. Diese Verbindung hält für immer.

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Nach der Veröffentlichung ihres vierten Albums im Jahr 1978 löste sich die Band Rumpelstilz auf. Grund dafür waren die zahlreichen getrennten Unternehmungen der Mitglieder. Der Schmetterling von Polo ist der nächste Coup. Das Ensemble entstand aus einer Partnerschaft zwischen Polo und der Band Span, mit Unterstützung des Schweizer Radios DRS. Der Werbesong “UKFee” wurde für eine neue UKW-Frequenz komponiert. Es folgten vier Alben und ein weiterer Werbesong für Roger Schawinskis Piratensender Radio 24, wobei der letzte Song die Schweizer Hitparade erreichte. 1982 trennten sich die Wege von Span und Polo wieder.

Denn Polos Biografie ist mehr als nur eine Erfolgsgeschichte. Das zeigt auch die Begegnung mit seinem Stiefsohn Oliver (48), den er mit seiner ersten Frau Trudi grossgezogen hat. Als Kind sei es ein Nachteil gewesen, Polos Sohn zu sein, erzählt der Bäcker. Auf dem Schulweg wurde er deshalb verprügelt. Und der Vater war kaum anwesend. Wenn er auf Tournee ging, kehrte er nicht immer für zwei Monate nach Hause zurück. Auch Polo gibt das zu: “Ich war ein schrecklicher Vater. Oliver hat in vielerlei Hinsicht versagt.”

Doch in einem anderen Fall zeigt sich die sensible Seite des Sängers, Dichters oder Malers. Seine langjährige Partnerin Isabelle Hediger ( 36) starb 1996 an Krebs. Bis zu ihrem Tod hatte er sie eineinhalb Jahre lang gepflegt. “Damals habe ich alles aufgegeben, auch das Produzieren von Musik. Es war die dunkelste Zeit meines Lebens”, erinnert sich Polo. Dennoch hat er begriffen, dass alles vergänglich ist. Vor dem Tod selbst hat er keine Angst. “Aber vor dem Sterben”, antwortet Polo.

Polo interessiert sich für Kunst. Die Tatsache, dass er in der Schule gerne zeichnete, führte ihn zu einer Lehre als Handlithograf in Meiringen. Er ist der letzte Mensch in der Schweiz, der diesen Beruf erlernt hat. Er entwirft die Logos und Plattencover für die Bands, in denen er mitspielt. Zudem gestaltete er das erste Albumcover der Band Krokus. Sein Werk “Niesen und Nashornkette” belegte 2005 den zweiten Platz beim Malwettbewerb der Gemeinde Oberhofen.

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