Diana Kinnert Eltern
Diana Kinnert Eltern:- Kinnert bringt so ziemlich alles auf den Punkt, was an der CDU verkehrt ist: Sie ist jung, 27 Jahre alt, weiblich, lesbisch und hat einen Migrationshintergrund. Ihr Vater ist ein polnischer Spätaussiedler und Ihre Mutter kommt von den Philippinen. Obwohl sie keine bedeutende Position innerhalb der Partei innehat, hat sie ein gutes Verhältnis zum ehemaligen Generalsekretär Peter Tauber. Sie hat ein erfolgreiches Buch mit dem Titel “Für die Zukunft sehe ich Schwarz” verfasst und spricht häufig in der Öffentlichkeit, in Talkshows, auf Veranstaltungen und mit den Medien, obwohl sie ganz anders auftritt. Wie kommt so ein Mensch zu dem Schluss, dass er oder sie für die CDU werben soll?
Kinnert wächst auf am grünen Wuppertaler Stadtrand. Da ihre Eltern keine Biodeutschen sind, müssen sie wie viele andere, die in Deutschland mit Migrationshintergrund aufgewachsen sind, erst ihre Identität zusammenstellen. Es ist kein Ereignis, das sie politisieren; es ist die Schwebebahn-Fahrten. Die Vielfalt, die sie in ihre Person einbringt, ist auch dort sichtbar. Sie späht in leerstehende Fabrikhallen, Büros und Arbeiterwohnungen, in denen Kinder auf Händen und Knien klettern, und beobachtet türkische Familien beim Grillen in verwilderten Parks, da sie zu Hause keinen Garten haben. Wie setzt sich das zusammen? Was ist in einer solchen Situation zu tun? Sie ist sich bewusst, dass die Welt um sie herum nicht harmonisch ist.
Es beginnt in Kinnerts Kopf zu klappern. Sie melden sich freiwillig für Amnesty und andere Zwecke; Sie haben zunächst Schwierigkeiten, sich Parteien vorzustellen, erkennen aber schließlich, dass Parteien die Hauptakteure im parlamentarischen System sind. Kinnert schrieb 2017 das Buch Für die Zukunft seh’ ich schwarz: Plädoyer für einen modernen Konservatismus, dessen Titel sich sowohl auf die offizielle Parteifarbe der CDU als auch auf ihre Überzeugung bezieht, dass die CDU eine Parteireform braucht. Das Buch ist im Rowohlt Verlag erschienen. Das Buch verteidigt einige der Überzeugungen der CDU und schlägt der Partei auch Wege vor, sich neu zu erfinden und weiterhin ein wahlwirksames Vehikel für konservative Ideale zu sein.
Unter den Abgeordneten und Wahlkreiskandidaten sticht auf Anhieb nur eine Person heraus: eine junge Frau mit langen dunklen Haaren und dunklem Teint. Sie hat den Rmel ihres grünen Saums geprägt, sie trägt eine bläuliche Baseballmütze auf dem Kopf, und ihr Rock ist seitlich sichtbar. Auch Diana Kinnert ist CDU-Mitglied. Die Frage ist nur: Wie ist das passiert?
Die populistischen Parteien stehen vor einem Problem: Ihnen fehlen junge Leute, insbesondere junge Frauen. In der CDU wird dies in naher Zukunft besonders deutlich werden, denn die Frage, wohin die Partei nach Merkel geht, wird immer brisanter. Die Antwort wird auch von der Rolle abhängen, die Frauen wie Diana Kinnert in der Partei spielen werden. Einfach gesagt: Sollen Leute wie Jens Spahn die Partei nach rechts neu positionieren, um an die AfD verlorene Wähler zurückzugewinnen? Oder setzt die Partei ihren Marsch in Richtung Zentrum fort? Dann brauchen sie Frauen wie Diana Kinnert.